1. Die beste Nacht deines Lebens: „So was von da“ von Tino Hanekamp (KiWi Verlag)

Es gibt in der deutschsprachigen Literatur gar nicht so viele Bücher, die den Strudel einer wilden Club- oder Konzertnacht wirklich authentisch einfangen. Der Debütroman des ehemaligen Hamburger Journalisten, Veranstalters und Clubbesitzers Tino Hanekamp ist die erfreuliche Ausnahme: Man spürt, dass er Hamburger Nächte, wie er sie in seinem Buch beschreibt, tatsächlich so ähnlich erlebt hat. Hanekamps „Held“ Oskar ist hart verknallt und ebenso hart verschuldet und will mit einer letzten Abrissparty in seinem Club noch mal das Ruder rumreißen. Ob’s klappt, müsst ihr selbst rausfinden. Zum Glück hat Hanekamp mit „Sowas von da“ keinen ach so authentischen Nachtlebenbericht geschrieben – wäre ja auch nur halb so lustig gewesen – sondern seinen Oskar in ein aberwitziges, überzeichnetes Abenteuer geworfen, in dem sich göttinnengleiche Frauen ebenso tummeln, wie Kiezoriginale und Charaktere, die direkt aus einem Tarantino-Film gestiegen sind.

2. Auf Tour in den 70ern: „Daisy Jones & The Six“ von Taylor Jenkins Reid (Ullstein Verlag)

Wie wäre es mit einer kleinen Zeitreise in das wilde Tourleben der Siebziger? Genau das liefert die amerikanische Autorin in ihrem Roman über eine fiktive Rockband und die wilde Liebe zwischen Billy Dunne und der Sängerin Daisy Jones. Der Roman sprüht nur so über vor wilden Tour-Eskapaden, drogenbefeuerten Dramen und jenen erhabenen Momenten, in denen auf einer Bühne und davor Magisches passiert. Das Lesen fühlt sich an, als säße man mit Daisy im Tourbus, in teuren Hotels, in rauchigen Clubs oder eben am Bühnenrand. Dass dem so ist, liegt an Reids toller Sprache und an der außergewöhnlichen Struktur des Romans: Sie erzählt die Geschichte nämlich in Form von fiktiven Interviews mit ihren Protagonisten.

3. Coming of Age im wilden London: Caitlin Moran „All About A Girl“ (carl’s books Verlag)

Der im englischen Original als „How To Built A Girl“ veröffentlichte Roman von Caitlin Moran ist in großen Teilen autobiografisch und erzählt witzig und atemlos, wie die unsichere, in einem britischen Kaff lebende Johanna zur rotzigen, wilden Stimme des britischen Musikjournalismus wird. Moran weiß, wovon sie da erzählt, weil sie tatsächlich die wilde Britpop-Zeit in London verbrachte und schon im Teenager-Alter für Englands größte Musikzeitung, dem NME, schrieb. Ihre Verrisse waren damals gefürchtet, ihre derben Formulierungen Kult. Bei all dem, ist „All About A Girl“ aber auch eine Geschichte vom Erwachsenwerden einer jungen Frau, die sich in einem von Männern dominierten Business ihren Platz erkämpft. Gibt’s übrigens inzwischen auch als Film, hier der Trailer dazu:

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